Lieben, Leiden und Leben
Man sieht sie nicht -
Die Tränen auf der Seele.
Man hört es nicht -
Wenn ein Herz ganz leise bricht...
Man spürt sie kaum -
Die nie geballten Fäuste.
Die eig'ne Angst -
Ist viel zu wesentlich...
Man kennt sie gut -
Die Liebe unter Gletschern,
Das kalte Glück -
Der Mittelmässigkeit.
Man schwimmt so mit -
Im Strom der Teilnahmslosen.
Betroffenheit -
Im Schutz der Einsamkeit...
Die Kerze meines Lebens soll an beiden Enden brennen.
Sie mag unstillbar und klein sein -
Sie ist alles, was ich hab'!
Mein Alphabet der Sinne soll mir die Wege nennen,
Die aus Gänsehaut gemacht sind -
Bis zum allerletzten Tag!
Wenn zaghaft atmen heisst, sich aufzugeben -
...dann lieber lieben und leiden und leben!
Was ist so schlimm -
An masslos grossen Träumen?
Am ersten Schritt -
Der seine Furcht besiegt?
Träumt einmal nur -
Von jeder wundersamen Blume,
Die, wenn ihr erwacht -
Auf eurem Kissen liegt!
Der Funke der Begeisterung - die Sonne eines Narren...
Lieber Löwe vor dem Abgrund -
Als Esel vor dem Karren!
Ich schenk' euch gold'nen Regen -
wenn ihr die Ängste über Bord werft,
Doch ich leih euch keinen Pfennig -
Wenn ihr nur im Kreise lauft!
Für's Stolpern zahlen heisst, niemals zu schweben -
...dann lieber lieben und leiden und leben!
Wenn Anerkennung heisst, sich zu ergeben -
...dann lieber lieben und leiden und leben!
...dann lieber lieben und leiden und leben!